Treiber und Hemmnisse der Nachhaltigkeits­transformation

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Ein wesentliche Bestandteil der Befragung war es die Teilnehmenden nach Treibern und Hemmnissen der sozial-ökologischen Transformation der Wirtschaft zu befragen, die bei der Umstellung von Prozessen, Produkten sowie ganzer Geschäftsmodelle in Richtung mehr Nachhaltigkeit helfen und hindern.

Treiber der Nachhaltigkeitstransformation

Trotz der Corona-Pandemie, in der öffentliche Demonstrationen für mehr Klimaschutz wie z.B. durch die Fridays for Future Bewegung nur viel eingeschränkter möglich waren, ist die jüngere Generation in den letzten Jahren beim Thema Klimakrise immer lauter und sichtbarer geworden. Dies zeigt sich nicht zuletzt in der größeren Vielfalt und auch Radikalität der sozialen Bewegungen, die mehr Kilmaschutz fordern (z.B. “Extinction Rebellion” oder die “Letzte Generation”).

Junge Generationen als stärkster Treiber der Transformation

Auch die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen die Sichtbarkeit und Effektivität dieser Proteste. “Junge Generationen” werden von einer großen Mehrheit als stärkster Treiber der Nachhaltigkeitstransformation in den Unternehmen gesehen. Direkt auf den folgenden Plätzen finden sich die Geschäftsführung, die Medien und die Politik/Regulierung. Interessant ist hierbei, dass die Politik/Regulierung erst auf Platz vier in der Rangliste auftaucht, obwohl von Industrieverbänden und einigen Unternehmen vermehrt die große Last der neuen Regulierungen (z.B. durch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder die EU Taxonomie) bemängelt wird. Die Treiber der Nachhaltigkeitstransformation werden dabei in Real- und Finanzwirtschaft sehr ähnlich eingeschätzt. Als interessanter Unterschied lässt sich allerdings hervorheben, dass die Mitarbeitenden als treibende Kraft in der Realwirtschaft als zentraler eingeschätzt werden als in der Finanzwirtschaft. Die folgende Abbildung fasst die Ergebnisse zusammen:

Die Rolle von Krisen und globalen Entwicklungen

Die letzten Jahre waren geprägt von vielfältigen Krisen, die sich teils gleichzeitig und unerwartet entwickelt haben. Hierbei handelte es sich z.B. um die Corona-Pandemie, aber auch um die Klimakrise oder geopolitische Konflikte wie Russlands Angriff auf die Ukraine. Viele dieser Krisen stellen für Unternehmen eine große Herausforderung dar. Während die Corona-Lockdowns Umsatzeinbrüche verursachten führen geopolitische Konflikte oft zur Disruption von Lieferketten, die die Fähigkeit von Unternehmen, produktiv zu wirtschaften, massiv einschränken. Wie verhält es sich in solchen Zeiten mit der Berücksichtigung der Nachhaltigkeit? Nicht selten verursacht diese ja auch nicht nur Einsparungen, sondern auch erhöhe Kosten, z.B. durch die Umstellung von Prozessen. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, auch dieses Thema in einer Frage zu beleuchten. Die Teilnehmenden wurden daher gefragt, inwiefern bestimmte Krisen und globale Entwicklungen in ihren Unternehmen eher als Treiber oder als Hemmnis der Nachhaltigkeitstransformation gewirkt haben.

Insbesondere die Klimakrise und ihre Folgen sowie die Energieknappheit werden von einer Mehrheit der Befragten eher als Treiber der Nachhaltigkeitstransformation gesehen. Die Inflation wird im Gegensatz dazu von vielen, insbesondere in der Realwirtschaft, eher als Hemmnis wahrgenommen. Die folgende Abbildung gibt einen detaillierten Überblick über die Ergebnisse.

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Hemmnisse der Nachhaltigkeits­transformation

Um zu verstehen, wo die größten Stellschrauben für eine effektive Nachhaltigkeitstransformation der Wirtschaft liegen, haben wir versucht, die Relevanz unterschiedlicher potentieller Hemmnisse besser zu verstehen. Die Teilnehmenden wurden gebeten, eine Liste potentieller Hemmnisse hinsichtlich ihrer Relevanz zu bewerten.

Zu wenig monetäre und personelle Ressourcen als stärkstes Hemmnis der Transformation

Um zu verstehen, wo die größten Stellschrauben für eine effektive Nachhaltigkeitstransformation der Wirtschaft liegen, haben wir versucht, die Relevanz unterschiedlicher potentieller Hemmnisse besser zu verstehen. Die Teilnehmenden wurden gebeten, eine Liste potentieller Hemmnisse hinsichtlich ihrer Relevanz zu bewerten.

Die Botschaft ist in den Unternehmen angekommen: es wird Zeit, sich zu verändern.

Die Ergebnisse dieses Abschnitts zeigen deutlich, dass es nicht an Druck zur Transformation mangelt. Den Unternehmen ist bewusst, dass sie sich verändern müssen und das nicht nur oberflächlich, sondern substantiell. Allerdings zeigt sich auch, wie vielfältig und oft widersprüchlich der Handlungsdruck ist, der auf die Unternehmen einwirkt. Kurzfristige Krisen überleben oder fit für die Zukunft werden? Geht das beides? Neben fehlenden konkreten Strategien und Kompetenzen sind die mangelnden Ressourcen das größte Hemmnis, welches den Unternehmen im Wege steht. Hier kommt die zentrale Rolle der Finanzwirtschaft als Katalysator der Veränderung ins Spiel. Nur wenn finanzielle Ressourcen nach Nachhaltigkeitskriterien allokiert werden, werden auch die Unternehmen mit der besten Nachhaltigkeitsperformance mit einem einfacheren Zugang zu Ressourcen belohnt.

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