Die wichtigsten Bereiche für Handlungsbedarf in den nächsten Jahren

Lesedauer ca. 4 Minuten

Die folgenden fünf Handlungsfelder fassen die Ergebnisse des ersten Sustainability Transformation Monitors zusammen und geben darauf aufbauend einen Überblick darüber, in welchen Bereichen der größte Handlungsbedarf für Unternehmen in den nächsten Jahren festzumachen ist.

#01
Tiefe Integration von Nachhaltigkeit in die Geschäftsstrategie und -prozesse

Die erste Befragung des Sustainability Transformation Monitors hat gezeigt, dass das Thema Nachhaltigkeit für Unternehmen immer wesentlicher wird und ins Zentrum der Steuerung rückt. Dieser Trend wird sich voraussichtlich weiter fortsetzen. Vor dem Hintergrund neuer Regulation können Unternehmen es sich nicht mehr leisten, Nachhaltigkeit lediglich als ein zusätzliches „added benefit“ in ihrer Entscheidungsmatrix zu behandeln. Stattdessen wird sich Nachhaltigkeit voraussichtlich zu einem zentralen Erfolgsfaktor der Geschäftsstrategie von Unternehmen entwickeln. Geschäftsmodelle sollten überdacht und revidiert werden um nachhaltigen, wirtschaftlichen Erfolg für Unternehmen auch zukünftig zu garantieren. In den Unternehmen wird es zentral sein, Statements über den höheren Zweck und Absichtserklärungen für mehr Nachhaltigkeit in konkrete Prozesse in allen Bereichen und auf allen Ebenen zu übersetzen. Hierzu ist es essentiell, dass Unternehmen sich konkrete und messbare Ziele setzen, die Zielerreichung messen und darüber berichten, und Anreizmechanismen so gestalten, dass sie diese Ziele berücksichtigen. Nur so wird Nachhaltigkeit wirklich Teil der Geschäftsstrategie und des Handelns der Akteur:innen.

#02
Schaffung einer umfassenden Datenbasis und evidenzbasiertes Management von Nachhaltigkeit

Mit der bereits teilweise in Kraft getretenen EU-Taxonomie-Verordnung, so wie der zukünftig geltenden CSRD, kommen auf Unternehmen schärfere Regulierungen im Bereich Nachhaltigkeit zu. Auch ist nicht davon auszugehen, dass diese Gesetzesrichtlinien die letzten ihrer Art sein werden. Unter der zunehmenden Spürbarkeit der Klimakrise ist es im Gegenteil sehr wahrscheinlich, dass weitere, schärfere Nachhaltigkeitsregulierungen folgen werden. Diese Einschätzung spiegelt sich in den Erfahrungen und Erwartungen der teilnehmenden Befragten des Sustainability Transformation Monitors wieder. Unternehmen sollten sich auf die bereits anstehenden Regulierungen einstellen und zudem darauf vorbereitet sein, dass über die geforderten Daten hinaus auch weitere mögliche Bereiche und Handlungsfelder schon berücksichtigt werden sollten. Dies bedeutet insbesondere die frühzeitige Schaffung einer hinreichenden Datenlage, um den Stand der eigenen Nachhaltigkeit akkurat darzustellen und evidenzbasiert managen zu können. Dies bedeutet oft eine substantielle Umgestaltung oder Neugestaltung von Prozessen in den Unternehmen, die aber neben einer gesteigerten Nachhaltigkeitsperformance auch eine generelle Effizienzsteigerung mit sich bringen kann, wenn sie richtig gestaltet wird.

#03
Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsberichterstattung

Das Handlungsfeld der Adaption an gesetzliche Vorgaben geht Hand in Hand mit dem Handlungsbedarf, die eigene Nachhaltigkeitsberichterstattung weiter voranzutreiben. Bisherige Nachhaltigkeitsberichte werden häufig nur als freiwilliges „Add-On“ zum Geschäftsbericht der Unternehmen wahrgenommen. Dies wird sich unter den neuen gesetzlichen Vorgaben künftig ändern. Unternehmen werden verpflichtet sein, deutlich ausführlichere Berichterstattung zur Nachhaltigkeit ihrer Geschäftsprozesse zu präsentieren. Einheitliche Standards für die Berichterstattung werden zukünftig helfen, die Auswirkungen der Unternehmen auf Umwelt und Menschen sichtbar und vergleichbarer zu machen. Für die internationalen Standardsetzer und Gesetzgeber ergibt sich aus unseren Ergebnissen die Herausforderung, Methoden (weiter) zu entwickeln, die die Nachhaltigkeitsperformance der Unternehmen valide abbilden und gleichzeitig für Unternehmen umsetzbar sind. In den Unternehmen bedeutet dies natürlich, dass Ressourcen für diesen Bereich bereitgestellt und Kompetenzen aufgebaut werden müssen. Andererseits wird dies für die finanzielle Berichterstattung ja ebenso getan und Nachhaltigkeit entwickelt sich – darauf deuten die Ergebnisse hin – zu einem ebenso zentralen Maß des Unternehmenserfolges.

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#04
Effektive Zusammenarbeit und Dialog zwischen von Real- und Finanzwirtschaft

Es ist immer wieder gesagt worden: das Ziel der Nachhaltigkeitstransformation der Wirtschaft kann nur erreicht werden, wenn in den nächsten Jahren alle involvierten Stakeholder an einem Strang ziehen. Besonderer Handlungsbedarf besteht hier bei der Verzahnung der Real- und Finanzwirtschaft. Unsere Ergebnisse zeigen, dass hier allerdings noch Entwicklungspotential besteht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es eine Entwicklung über das “Vermeiden von negativen Investments” hin zur Förderung von nachhaltigeren Geschäftsmodellen und konkreten Transformationsfinanzierungsmodellen geben wird. Nachhaltiges „Impact“-Investment kann eine entscheidende Rolle spielen, Unternehmen zur Entwicklung nachhaltigerer Geschäftsmodelle zu incentivieren. Damit dies geschehen kann ist es wichtig, die Kommunikation zwischen den beiden Welten weiter zu intensivieren. Die zuvor genannte Erweiterung der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist hierbei von zentraler Bedeutung, da sie eine Datengrundlage schafft, auf derer die Finanzwirtschaft Unternehmen der Realwirtschaft als nachhaltig einschätzen kann. Darüber hinaus zeigen unsere Ergebnisse aber auch, dass über die gesteigerte Transparenz hinaus auch der aktive Dialog zwischen Real- und Finanzwirtschaft intensiviert werden könnte. Insbesondere die Formulierung und Überprüfung von konkreten Nachhaltigkeitszielen kann zu einer besser gesteuerten Transformation beitragen.

#05
Investition in nachhaltige Technologien und digitale Prozesse

Es ist immer wieder gesagt worden: das Ziel der Nachhaltigkeitstransformation der Wirtschaft kann nur erreicht werden, wenn in den nächsten Jahren alle involvierten Stakeholder an einem Strang ziehen. Besonderer Handlungsbedarf besteht hier bei der Verzahnung der Real- und Finanzwirtschaft. Unsere Ergebnisse zeigen, dass hier allerdings noch Entwicklungspotential besteht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es eine Entwicklung über das “Vermeiden von negativen Investments” hin zur Förderung von nachhaltigeren Geschäftsmodellen und konkreten Transformationsfinanzierungsmodellen geben wird. Nachhaltiges „Impact“-Investment kann eine entscheidende Rolle spielen, Unternehmen zur Entwicklung nachhaltigerer Geschäftsmodelle zu incentivieren. Damit dies geschehen kann ist es wichtig, die Kommunikation zwischen den beiden Welten weiter zu intensivieren. Die zuvor genannte Erweiterung der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist hierbei von zentraler Bedeutung, da sie eine Datengrundlage schafft, auf derer die Finanzwirtschaft Unternehmen der Realwirtschaft als nachhaltig einschätzen kann. Darüber hinaus zeigen unsere Ergebnisse aber auch, dass über die gesteigerte Transparenz hinaus auch der aktive Dialog zwischen Real- und Finanzwirtschaft intensiviert werden könnte. Insbesondere die Formulierung und Überprüfung von konkreten Nachhaltigkeitszielen kann zu einer besser gesteuerten Transformation beitragen.

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